In unserer Reihe „Auf Abschlussfahrt in …“ erzählt euch Lejla Tabakovic aus der 10b, wie es so ist, mit seiner ganzen Klasse fünf Tage lang auf hoher See und vor allem engstem Raum zusammen zu leben.

Am Montag, den 5. September 2022 starteten wir früh morgens um 6.15 Uhr unseren Trip mit einem Reisebus von Lennep nach Enkhuizen in den Niederlanden. Wir wurden von unserer Klassenlehrerin Frau Engstfeld und von Frau Khalaf begleitet. Zuerst mussten wir unser Gepäck und den Wochenproviant an Bord bringen. Unsere Eltern hatten uns viel leckere Verpflegung  mit gegeben, sodass wir am ersten Tag Frikadellen und diverses herzhaftes Gebäck hatten und für die weiteren Tage selbst gebackenen Kuchen.

Anschließend erhielten wir eine kurze Einweisung von Chris, unseren Kapitän und von seinem Maat Nico. Ein ″Maat″ – das bedeutet in der Seemannssprache ein Helfer des Kapitäns. Sie zeigten uns den wichtigsten Seemannsknoten ,,acht-acht-neun‘‘. Dann starteten wir unseren ersten Tag an Bord und segelten bei sonnigen 26 Grad von Enkhuizen nach Stavoren. Sobald wir auf dem Meer waren, wurden die Segel gesetzt und alle mussten mit anpacken. Gegenseitig feuerten wir uns an, denn nur wenn alle mithalfen, schafften wir es die Segel in den Wind zu stellen. Vorne musste dann immer einer mit einem Gurt gesichert in das Klüvernetz klettern, damit das Segel dort los gemacht werden konnte. Dieses Netz war auch zum Sonnenbaden sehr beliebt, weil man sich mit einem Gurt gesichert dort auch zum Sonnen hineinlegen konnte.

Wir durchquerten in einer vierstündigen Tour das IJsselmeer von Westen nach Nordosten. Wir alle waren oben auf dem Deck und halfen mit, wenn die Fahrtrichtung gewechselt werden musste oder sich die Windverhältnisse änderten. Wir hielten einmal mitten im IJsselmeer an, um schwimmen zu gehen. Da das Wetter sehr heiß und das Wasser schön kühl war, war dies eine willkommene Erfrischung. Am Schiff gab es ein hängendes Seil, welches wir als Liane nutzten und mit dem man sich super ins Wasser schwingen konnte. In Stavoren durften wir in Gruppen die Stadt besichtigen, bevor ein paar unserer Klassenkameraden Nudeln mit Soße kochten und wir die Nacht auf dem Segelboot verbrachten.  

Am nächsten Morgen starteten wir in den Tag, so wie auch an den nächsten drei Tagen, um 9 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück. Der Küchendienst backte frische Brötchen auf, machte Rührei und deckte den Tisch. Dann brachen wir auf nach Oudeschild auf der Insel Texel. Dazu mussten wir eine Schleuse passieren, um vom IJsselmmer in die Nordsee zu gelangen. Auch diesmal machten wir eine Pause auf dem offenen Meer zum Schwimmen. Abends planten wir eine Grillparty und Frau Engstfeld und ein paar Mitschüler grillten auf einem großen Spielplatz am Hafen für alle, die auf dem Boot waren. Einige Schülerinnen und Schüler spielten Fußball auf dem Spielplatz, der sogar für Zehntklässler noch spaßig war. Nach dem Essen durften wir wieder in Gruppen die Insel erkunden.

Am dritten Tag segelten wir von Oudeschild nach Den Oever und erkundeten dort die Gegend, einige Schüler blieben auch an Bord und spielten Brettspiele oder Karten. Abends gab es selbstgekochten Reis mit süß-saurer Soße und Hähnchengeschnetzeltem.

Am vorletzten Tag führte uns unser gemeinsamer Segeltörn zurück durch eine Schleuse ins IJsselmeer nach Medemblik. Medemblik ist eine kleine, alte Hafenstadt in der Provinz Nordholland. Wir haben die Stadt besichtigt und sind abends an einem typisch holländischen Imbiss Frikandeln, Burger oder Pommes essen gegangen. Wir verbrachten einen letzten geselligen, gemeinsamen Abend an Bord des Segelbootes.

Am Freitag, den 9. September 2022 segelten wir bei stürmischem Wetter zurück zu unserem Ausgangspunkt nach Enkhuizen. Man musste sich warm anziehen, aber das hat nach vier Tagen super schönem Wetter auch einmal Spaß gemacht. Der Wind in den Segeln war beeindruckend, wir konnten uns richtig in den Wind legen und das Wasser spritzte bis hoch auf das Deck, sodass wir alle ein bisschen nass wurden. Am Nachmittag trafen wir in Enkhuizen ein und dies war das perfekte Ende unserer Segeltour, denn als wir alles im Bus verstaut hatten, kam der große Regen.

Unser gemeinsamer Segeltörn war eine unvergessliche Klassenfahrt auf einem geräumigen, schönen Schiff. Es war eine tolle Erfahrung, die uns niemand mehr nehmen kann! Wir hatten alle großen Spaß und können es auch anderen Klassen sehr für eine Klassenfahrt empfehlen.

Zum Schluss möchten wir uns ausdrücklich noch einmal bei unserer Klassenlehrerin Frau Engstfeld bedanken, die uns und unsere Eltern rund um die Orga im Vorfeld, aber auch an Bord des Schiffes immer so nett mitgenommen und motiviert hat! Vielen Dank für diese unvergessliche Abschlussfahrt!

Lejla Tabakovic