„Ich fand es gut, dass man viele Dinge selbst ausprobieren konnte“, erläutert Emily aus der 7e. Mit ihrer Klasse, der Klassenlehrerin Frau Than und Frau Bulut, war sie letzten Freitag im Neanderthalmuseum in Mettmann. Da der Bus schon früh am Ziel angekommen war und die Sonne durch die Blätter leuchtete, konnte die 7e erst einmal auf dem Steinzeitspielplatz klettern, schaukeln und rutschen, bis es durch den nahen Wald hin zu der Steinzeitwerkstatt ging.
Dort fand der kriminologisch-forensische Workshop statt. Anhand von nachgebauten Skeletten, erfuhren die Schülerinnen und Schüler, woran man ein männliches von einem weiblichen Skelett unterscheiden, wie man das Alter der Knochen bestimmen kann und wie man herausfindet, wie alt derjenige war, der Verstorbene ist und auch, woran er gestorben ist. Denn das ist das, was Archäologen tun, wenn sie an einer Stelle Knochen finden.
Die Schülerinnen und Schüler mussten sich zum Schutz der Knochen weiße Handschuhe anziehen und dann durften sie die Knochen, die sich an ihrem kriminologischen Untersuchungstisch befanden, bestimmen. „Unserer ist wahrscheinlich an einer Krankheit gestorben“, vermutete Anastasia fachmännisch, „das kann man an den Punkten an der Schädeldecke sehen.“ „Und unser Kopf gehörte einer Frau. Sie ist erschossen worden und hatte echt schlechte Zähne!“, ergründete Giuliano. Auch die vorhandenen Beckenknochen wurden analysiert und nur durch das eine passte ein Kinderkopf, also mussten sie einer Frau gehört haben. Die 7e konnte schon nach kurzer Zeit ihr Fach- und Sachwissen eindeutig belegen, ihre Knochenfunde präsentieren und waren mit ihrer Forschungsarbeit rundheraus zufrieden.
Anschließend ging es dann in das Neanderthalmuseum, indem eine freundliche Dame mittels der aufgebahrten Knochen und der ausgestellten Figuren von dem Projekt Menschwerdung erzählte. Die Schülerinnen und Schüler konnten die ersten Menschen kennen lernen, sich ein Bild vom Neandertaler machen, die Werkzeuge, als auch die Tiere kennen lernen, die es damals gab und einiges ausprobieren. „Mein Kopf sieht ja ganz anders aus als der vom Neandertaler“, bemerkte Justin. „Aber irgendwie haben wir auch eine Ähnlichkeit mit unseren Vorfahren, alles ist nicht anders!“, fand Mert heraus.
Die vielen unterschiedlichen Lernzugänge und der attraktive Aufbau der Exponate erleichterten es den Schülerinnen, einen Zugang zum Thema zu finden und durch Selbsterkundung eigene Erfahrungen zu machen, z.B. wie die Neandertaler früher Feuer gemacht haben. Alles war so spannend und da viele Dinge ausprobiert und erkundet werden konnten, verflog die Zeit wie im Flug, so dass die 7e die Ausstellung leider nicht bis zum Ende der Menschwerdung sichten konnte. Aber, obwohl alle erst um halb drei fröhlich und bereichert an der Schule ankamen, war es für alle ein gelungener Ausflug. „Ich fand ich alles richtig toll“, sagte Servert, „echt super, was wir alles heute gemacht, gesehen und erforscht haben“.
Text: C. Bulut Fotos: C. Bulut/J. Than