Im Rahmen der diesjährigen Fastenaktion von Misereor und auf Initiative unserer Kollegin Frau Anna Pietrzyk (Fairtrade School) besuchte uns gestern in der Mittagspause der Rechtsanwalt und Klima-Aktivist Herr Mark Penalver. Begleitet wurde dieser von Frau Reppin (F(l)airweltladen Lüttrhinghausen/Grundschullehrerin) und Herrn Baumstark vom Bildungswerk Wuppertal sowie seinem Dolmetscher, Herrn Dominik Fromm, denn natürlich spricht Herr Penalver neben seiner Muttersprache, dem Spanischen, fließend Englisch. Herr Penalver ist Präsident der Umweltschutzorganisation IDIS (Interfacing Development Interventions for Sustainability), die sich darum bemüht, den Konsequenzen des Klimawandels vor Ort entgegen zu wirken, indem sie das Bewusstsein bzgl. des Zusammenhanges zwischen Globalisierung und Umwelteinflüssen eben auch bei Kindern und Jugendlichen in den sogenannten Industrienationen bewusst macht.
Im Forum führte er die anwesenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 5 – 9 auf eindrucksvolle und sehr plastische Art und Weise auf eine Reise in sein Heimatland und zeigte ihnen auch auf, in wie weit ihr Konsumverhalten das Leben der Menschen in den Philippinen in gewisser Weise beeinflusst.
Ausgehend von einfachen Beispielen wie: „Wer von euch trägt denn hier Nike oder Adidas?“ „Woher kommen denn diese teuren Sportschuhe? Schaut doch einfach mal auf den Etiketten in der Innenseite eurer Schuhe nach!“ mussten die anwesenden Schülerinnen und Schüler so schnell feststellen, dass diese keineswegs direkt aus den USA hier zu uns kommen, sondern in der sogenannten Dritten Welt zu Hungerlöhnen und unter extremen Arbeitsbedingungen hergestellt werden. So werden diese u. a. in Vietnam und auch auf den Philippinen gefertigt, wo ein Familienvater dafür 3 Euro am Tag verdient!
Viele Zusammenhänge kannten die Kinder sicherlich auch schon aus dem Unterricht oder von ihren Eltern. Aber wusstet ihr beispielsweise, dass die Philippinen zu den zweitgrößten Bananenexporteuren – neben Ländern wie Ecuador – gehören und auch, dass zu deren Anbau ganze Wälder abgeholzt, die Felder später mit Pestiziden und Düngemitteln besprüht werden und aufgrund der jahrelangen Monokultur danach hier jahrelang gar nichts mehr wachsen wird?
Oder auch, dass das wertvolle Gold, das bei der Herstellung eurer Smartphones ebenfalls eine Rolle spielt, im Tagebau abgebaut wird, es dadurch zu Erosion kommt und die zum Teil giftigen Nebenprodukte in Flüsse und letztendlich auch Ozeane gelangen? Natürlich haben diese Giftstoffe dann wiederum auch Auswirkungen auf das Tierreich in den Gewässern.
Dieses und vieles mehr wusste er zu berichten und auf die Frage hin, weshalb er sich denn dazu entschlossen habe, sich in den Dienst der Umweltorganisation IDIS gestellt habe, entgegnete er: „Nicht viele Rechtsanwälte setzen sich für unsere Umwelt und die Natur ein, denn damit kann man kein Geld machen! Aber mir ist es wichtig, dass diese Erde für euch und die kommenden Generationen erhalten bleibt und hierzu müssen wir nun handeln. Die Arbeit für IDIS erfüllt mich mit innerer Genugtuung!“
Wenn ihr mehr zu Herrn Penalver und seiner Organisation erfahren wollt oder euch für die Fastenaktion von Misereor interessiert, könnt ihr hier mehr erfahren: