Die Klasse 5b wohnte einer Orchesterprobe der Bergischen Symphoniker bei.
Luisa und Paul fanden die eine Stelle sehr erschreckend: „Da haben die Hörner sehr laut gespielt und auch die Pauken hatten ihren Einsatz“. Nikita fand jedoch, dass es sich eher wie die Filmmusik zu einem Godzillafilm anhörte. Frau Seffen von den Bergischen Symphonikern, war vor dem Probenbesuch in der letzten Woche, in die Schule gekommen, um in Teile aus der Londoner Symphony von Ralph Vaughan Williams einzuführen. „Ihr habt recht“, bestätigte sie, „die Musik klingt wie eine Filmmusik. Sie hat gruselige Musikteile, aber dann auch helle Momente“. Frau Seffen hatte ihre Bratsche mitgebracht, erklärte die einzelnen Orchesterinstrumente und die Gruppen, in denen sie in der Orchesterformation sitzen. Zudem erläuterte sie, wie die Streicher mit ihrem aus Pferdehaaren bestückten Bogen, diese schaurige Stimmung herstellen können.
Am darauffolgenden Donnerstag durfte dann die Klasse 5b im Rahmen eines Kulturscoutangebots die Bergischen Symphoniker, die häufig im Teo Otto Theater in Remscheid spielen, in ihrem Proberaum bei der Probe der London Symphony von Ralph Vaughan Williams beobachten. „Wisst ihr denn, was der Unterschied zwischen einer Probe und einer Aufführung ist?“, fragte Frau Seffen im Proberaum in Remscheid. Paul wusste die Antwort: „Die Musiker üben, wie es ist zusammenzuspielen“. Und genauso war es, die erste Probe mit einem neuen Stück und einer neuen Dirigentin stand an. Die Musiker hatten zuhause viel geübt und nun sollten sie das erste Mal gemeinsam musizieren.
Der Probenraum im „Am Bruch“ war vollständig gefüllt, als die 5b ankam. Das gesamte Orchester war anwesend, die Pauken, die Holz- und Blechbläser, alle Streichinstrumente und eine Harfe. Die Sitzordnung des Orchesters ist so angeordnet, dass die leisen Instrumente ziemlich weit vorne angesiedelt sind, die lauteren jedoch eher hinten platziert werden. Bevor die Gastdirigentin das Podest betrat, stimmte der Konzertmeister, die 1. Geige, den ersten Ton an und die Musiker der anderen Instrumente nahmen ihn ab. „Das dient dazu einen Gleichklang herzustellen“; erklärte Frau Seffen.
Die Musiker waren ein wenig aufgeregt, da sie das erste Mal die Dirigentin kennenlernten. Sie grüßte kurz alle Beteiligten, bestieg den Dirigentenpodest und leitete mit ihrem Stock die Probe zur Symphony an.
Die Schülerinnen und Schüler der 5b saßen direkt zwischen den Geigen und den Hörnern. Sie bemerkten, dass die Bratschen häufig im Einsatz waren, während die Hörner, wie auch die Harfe, auch ab und an Pause hatten. Doch, wenn die Hörner spielen mussten, „dann hat man das im ganzen Körper gespürt“, berichtet Anna. Dass Hörner aber auch leise spielen können, wurde deutlich, wenn die Musiker einen Dämpfer in die Tonöffnung steckten.
Einmal schrabbten die Musiker mit den Füßen über den Boden, das war der Moment, nachdem eine Bratsche ein schweres Solo gespielt hatte. In dieser Art haben die anderen Musiker ihrer Kollegin an der Bratsche ihren Applaus gezeigt. Denn Musiker zu sein, ist ein Job, der viel Übung verlangt. „Ich übe mindestens 3-4 Stunden am Tag und dann haben wir noch Probe und am Wochenende Auftritte“, offenbart Frau Seffen. Da die Bratsche ihr Lieblingsinstrument ist, macht ihr das aber nicht so viel aus, erläutert sie weiter. Einige Schülerinnen und Schüler waren sehr von der Harfe fasziniert, Paul findet die Klarinette besonders toll: „Meine Mutter spielt Klarinette, das hört voll schön an“.
Jana hat kein Lieblingsinstrument, aber fand es „voll cool, den Musikern beim Spielen zuzugucken“. Florian pflichtet ihr bei: „Ja, es war schön, so nah an den Instrumenten zu sein“. Danke, für die Möglichkeit!
Text / Fotos: Claudia Bulut