„Ich wusste nie, wie die Handystecker heißen“, erzählt Talia. „Aber jetzt habe ich es gelernt“. Stecker und Steckverbindungen prüfen, eine Fräsmaschine kennenlernen, Muttern an die richtige Stelle schrauben und den Roboter Kobot lenken, waren nur einige praktische Attraktionen, die den Schülerinnen und Schülern die Berufe der Metall- Elektroindustrie näherbringen sollten.
Von Montag bis Mittwoch hatten die Jugendlichen der Jahrgangsstufe 8, 9 und 10 die Möglichkeit den M+E Infotruck, der sich zu diesem Zwecke auf unseren Schulhof gestellt hatte, zu besuchen. Imposant, auf zwei Etagen verteilt, wurden in dem Truck den Schülerinnen und Schülern faszinierende Technik zum Ausprobieren und berufsorientierende Beratung angeboten.
Der M+E Truck ist eine Initiative des Arbeitgebers Gesamtmetall und möchte Jugendliche für die unterschiedlichen Arbeitsfelder der Metall- und Elektroindustrie begeistern. „Wisst ihr wie viele Menschen in Deutschland in der ME-Industrie arbeiten?“, fragte Herr Rudolph vom Beratungsteam. Es stellte sich heraus, dass es 4,1 Millionen Menschen gibt, die deutschlandweit für Firmen wie Bosch, Siemens, Miele, Mercedes usw. arbeiten. „Die deutschen Firmen, die unsere Toaster, Staubsauger, Rasierer, Mixer und Autos herstellen sind das Herzstück der deutschen Wirtschaft“, führte Herr Rudolph aus und „sie leisten einen hohen Anteil für das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland“. Herr Rudolph zählte auf, dass in der ME-Industrie 40-50 Berufe zu finden sind. Neben den handwerklichen im Bereich Metall und Elektro, wird ebenso in den IT-Berufen ausgebildet, als auch kaufmännische Ausbildungen angeboten.
Einige der Schülerinnen und Schüler der 9e hatten jedoch bereits Ideen für ihr berufliches Fortkommen entwickelt. Während Palmerino in dem IT-Bereich seine Zukunft sieht, möchte Stas Zerspanungsmechaniker an CNC-Maschinen werden. Medin und Alexa möchten gerne Polizisten werden und Talia Ergotherapeutin. Die Zwillinge Nelly und Marie hingegen streben das Abitur an. Herr Rudolph wies daraufhin, dass der Realschulabschluss eine gute Ausgangsbasis für einen beruflichen Werdegang sei. Viele Schülerinnen und Schüler würden, wenn sie nicht wissen, welchen Beruf sie anstreben, weiter zur Schule gehen. Dabei würden ihnen aber auch finanzielle Mittel, die sie bekämen, wenn sie arbeiten würden, „durch die Lappen“ gehen, erklärte er.
Um sich über die beruflichen Ideen klar zu werden, wäre es wichtig, das Betriebspraktikum in der Jahrgangsstufe 9 als Orientierung zu nutzen. „Herr Rudolph hat alles sehr gut erklärt“, berichtet Marcel. „Es war alles sehr praxisnah und seine Worte haben mich motiviert, mich schnellstens um ein Praktikum zu bemühen“, erläutert er weiter.
KAOA-Koordinatorin Ines Engstfeld pflichtet ihm bei: „Es war optimal, dass der Truck zu diesem Zeitpunkt kam, denn die 10er stehen auf der Zielgeraden bezogen auf ihren Abschluss und die 9er kurz vor dem Praktikum. Da war der Truck sehr hilfreich, um den Schülerinnen und Schülern eine Orientierung zu geben“. Schulleiter Schmalt ist sehr froh, dass der Arbeitgeberverband Remscheid diese berufsbildende Initiative möglich gemacht hat und der Truck an der ASRS Halt machen konnte. Saskia (9e) ergänzt: „Ich fand es wirklich gut! Man bekam einen guten Einblick in Berufe, von denen ich nicht wusste, dass es sie gibt. Dazu noch die ganzen Informationen zum Thema Bewerbung. Und das alles auf unserem Schulhof. Super!“
Text und Fotos: Claudia Bulut