Der Jahrgang 9 hatte letzte Woche die Chance in einem ganztägigen Workshop die Wahrheit hinter einem Post aufzudecken.
Donald Trump erzählt vor laufenden Kameras, dass Mexikaner in den USA die Haustiere ihrer Nachbarn essen. Ist das wahr? Kann man dieser Aussage Glauben schenken? Oder sind das Fake-News, um Menschen zu verunsichern, Vorurteile zu schüren und das Vertrauen im menschlichen Miteinander zu erschüttern.
Laut Umfragen nutzen täglich ein Fünftel der Jugendlichen Tik-Tok und andere soziale Medien. Dass dort Nachrichten geschaltet werden, die sich nicht unbedingt an die Wahrheit halten ist hinlänglich bekannt. Doch wie kann man unterscheiden, was der Wahrheit entspricht und was nicht? Vielen jungen Menschen fällt diese Kompetenz schwer und zu oft werden junge Menschen dadurch mit Fehlinformationen gefüttert.
„Ich finde es wichtig, dass auch Schule sich diesem Thema stellt. Schließlich sind Demokratie- und Medienbildung wichtige Bausteine in unserem System“, erklärt Konrektorin Benkert. Sie hatte die Initiative „epic education“ auf der didacta kennengelernt und war sehr angetan von ihrem Angebot.
Vor diesem Hintergrund fand für die Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe an ASRS letzte Woche, je Klasse ein Projekttag, ein Workshop in Kooperation mit epic-education zum Thema „Fake-News und Desinformation“ statt.
Die Schülerinnen hatten die Gelegenheit mittels eines Spiels herauszufinden, welche die Wahrheit hinter einem Post in den sozialen Medien war und wie sie Fake-News in ihrem Alltag entlarven können. In einer großen interaktiven Geschichte, einem Spiel, einer Mischung aus Improvisationstheater und Rollenspiel, mit klaren Regeln und leicht verständlichen Inhalten, entwickelten die Schülerinnen gemeinsam mit der Spielleitung ihre Charaktere. Für alle Mitspielerinnen wurden Profile erstellt und dieser Rolle erkundeten die Schülerinnen und Schüler einen geheimnisvollen Raum, um sein Geheimnis aufzuklären.
Ganz schön viel Aktion kam da bei den Jugendlichen auf, die Wahrnehmungen wurden geschärft und die Gerüchteküche brodelte, Worte und Infos flogen durch den Raum, wurden geteilt, gestohlen, aber auch schon mal für viel Geld an Interessenten verkauft. Wetten wurden abgeschlossen, Glaubenssätze aufgestellt, das Chaos geschürt und an die Ordnung appelliert, aber auch Streit und Konflikte bezwungen. Weglaufen war nicht hilfreich, eher das Vertrauen und die Bitte um Zusammenarbeit in der eigenen Gruppe, mit dem Ziel eine eigene Gruppenwahrheit herzustellen. Es entstanden einfallsreiche, phantasievolle und besondere Lösungen – jede auf ihre ganz eigene Art! Nur welche war nun wahr?
Durch das Spiel wurde deutlich, dass das Abenteuer Wahrheit, immer durch individuelle Sichtweisen und Entscheidungen mitgestaltet wird. Wichtig dabei ist jedoch, die Informationen, die gestreut werden, kritisch zu hinterfragen, nicht alles zu glauben, was man vorgesetzt bekommt und sich seine eigene Meinung zu bilden.
Text: Bianca Dörnfeld / Claudia Bulut