Ein Grundbedürfnis eines jeden Menschen ist es, sich ab und zu zu erleichtern. Weil Jugendliche viel trinken sollen, damit ihre Synapsen funktionieren, wird immer wieder während des Unterrichts die Frage nach dem Toilettengang gestellt. Häufig ist sie für die Unterrichtskonzentration störend, aber wenn es denn sein muss, dann eben mitten in der Stunde. Doch die Türen der Toilette sind an der ASRS seit geraumer Zeit während der Unterrichtszeiten verschlossen. Warum ist das so?
Da die Toiletten während des Unterrichts Treffpunkt für einige Schülerinnen und Schülern waren, um dem Unterricht aus dem Weg zu gehen oder um ein bisschen zu zocken, zu telefonieren, zu chatten oder um zu rauchen, wurden die Toiletten verschlossen. Zudem wurden Lebensmittel in der Kloschüssel versenkt.
So entschlossen sich die Lehrer nur in den Fünf-Minuten-Pausen die Toiletten aufzuschließen, aber die Lehrer können manchmal nicht den Unterricht früher verlassen und schaffen es nicht pünktlich zu kommen, da sie erst den Klassenraum, den sie verlassen, abschließen müssen. Wenn dabei ein paar Schüler trödeln, dann ist das Aufschließen der Toiletten nicht gewährleistet.
Bleiben nur noch häufig die Frühstücks- und Mittagspause zur Erleichterung. Doch auch da ist die Situation nicht optimal. Es gibt Schülerinnen und Schüler, die sich mit Mehreren in einer Kabine einschließen und die ganze Pause lang auf die Toilette gehen oder unter den Türen andere beim Toilettengang fotografieren. Das ist problematisch.
Doch wie kann zu einer Situation zurückgefunden werden, in der diejenigen, die zur Toilette gehen müssen, auch die Möglichkeit bekommen dies zu tun? Es gab schon mal die Regelung, dass man sich in eine Namensliste eintragen musste, wenn man den Drang während des Unterrichts verspürte. Aber, das hat nicht gut geklappt und man kann den Sekretärinnen und Frau Laschinsky diese zusätzliche Aufgabe nicht zumuten und aufbürden. Einen Toilettenmann oder eine Toilettenfrau zu engagieren, damit sie / er über die Toilettensituation wacht, ist sehr teuer und nicht finanzierbar.
Wichtig wäre es daher, dass die Schülerinnen und Schüler das Vertrauen der Lehrerschaft und der Schulleitung zurückgewinnen, die Toiletten sauber halten, nicht randalieren und das Toilettenhäuschen nur dafür benutzen, wofür es gedacht ist. Nur so kann das selbstbestimmte, eigenverantwortliches Handeln von uns Schülern vertrauensvoll gefördert werden und wir können dann wieder gehen, wenn wir müssen und müssen nicht vor verschlossener Toilettentür stehen und verzweifelt einen Lehrer suchen, der uns die Tür aufschließt.
Text: Elisa Gravina / Bul
Fotos: AI Bul